Der Raum
als dritter Erzieher
Der Raum erfüllt als „dritter Erzieher“ für Kinder zwei Hauptaufgaben: Er vermittelt ihnen Geborgenheit und zugleich Herausforderungen. Er umfasst auch das von den Kindern erschließbare Umfeld: die Straßen, Plätze und die Natur.
Räume übernehmen verschiedene pädagogische „Rollen“. Sie sollen
- eine aktivierende Atmosphäre des Wohlbefindens schaffen
- die Kommunikation in der Einrichtung stimulieren
- gegenständliche Ressourcen für Spiel- und Projektaktivitäten bereitstellen
- Impulse geben für die Wahl der Kinderaktivitäten.
Um diesen Grundgedanken der Reggio-Pädagogik, die der Raumgestaltung die Rolle des dritten Erziehers beimisst, möglichst nahe zu kommen, haben wir unsere Räume in Funktionsräume aufgeteilt, die jederzeit umnutzbar sind. Den z. Zt. 30 Kindern unserer Einrichtung stehen sechs in Größe und Form völlig unterschiedliche „Spielräume“ sowie ein Matschraum, ein großes Toilettenzimmer und ein großer Flur mit offener Küche zur Verfügung.
Gruppenraum Krippe
Die Möblierung ist sparsam, flexibel und besteht aus aufgearbeiteten Gebrauchtmöbeln, was uns als ästhetisches Element durchaus wichtig ist. Bücher, Spiele, Materialien sind in offenen Regalen untergebracht, für die Kinder jederzeit erreichbar. Viele Matratzen und Kissen lassen sich je nach Bedürfnis der Kinder beliebig nutzen.
Lautes Zimmer
Da Bewegung ein pädagogischer Schwerpunkt unserer Einrichtung ist, können die Räume schnell und unkompliziert durch flexibles Mobiliar zu Bewegungsbaustellen umgenutzt werden. So regen unsere Räume z.B. durch Schaukeln, Matten oder Klettergerüste die Lust an der Bewegung, das Experimentieren mit Schwung, eigener Kraft und Geschicklichkeit in unterschiedlichen Höhen an.
Essraum und Küche
In der Küche, als sehr ergiebigem Lernort, erleben sich die Kinder in ihrem alltäglichen Tun in umfassenden Bildungszusammenhängen. Neugierig, mit viel Freude probieren sie sich aus, im: schneiden, sortieren, wiegen, zählen, kühlen, wärmen, zerdrücken, mixen. Sie hantieren mit verschiedenen Küchengeräten, wie Sieb, Kochlöffel, Schneebesen, Töpfen und vielem mehr.
Insgesamt ist uns wichtig, dass die Kinder durch unser Raumkonzept Geborgenheit erfahren, Gestaltungsspielraum erleben und nutzen, Alltagserfahrungen machen (Küche, Haushalt) und nachspielen, Entfernungen zurücklegen , „Zwischenräume“ wahrnehmen (Flur, Treppe, Küche, Sanitärbereich), die ihrem inneren Empfinden gerade mehr entsprechen als in der Gruppe zu sein, angeregt werden ihren Platz jeden Tag neu zu erfinden.
Badezimmer
Das liebevoll gestaltete Bad dient nicht nur als Waschraum, sondern auch als Atelier und Raum für Experimente und Wasserspiele.
Spielplatz
Das Außengelände grenzt an freie Wiesen, ist sehr großzügig bemessen und von hoher Attraktivität aufgrund der Lage und einer wohlüberlegten Gestaltung. Es schließt einen Nutz- und Ziergarten mit ein.
Werkstatt
Im oberen Bereich des Spielhauses gibt es eine eingerichtete Kinder-Werkstatt, die für verschiedene Projekte genutzt werden kann.